Der Brunnenbau

Publié le 12 Mai 2005

Obwohl es schwierig ist, das Unterfangen eines Brunnenbaus zu beschreiben, möchte ich nachfolgend aufzeigen wie die verschiedenen, von SuissePartage unternommenen Schritte aussehen und wie ich sie erlebt habe.
Zuerst werden die gewählten Ortsvertreter kontaktiert und besucht. Danach erwartet SuissePartage von der Dorfgemeinschaft ein offizielles Gesuch um den Bau eines Brunnens. Das Dorfoberhaupt und der Präsident der Dorfgemeinschaft senden in der Folge eine schriftliche Anfrage.

Ein Rutengänger und ein erfahrener Brunnenbauer suchen und bestimmen den geeigneten Ort für den Brunnenbau. Je nach Tiefe und geologischer Lage wird gebohrt, um das Wasservorkommen nachzuprüfen und zu bestätigen. Die Sondierbohrung wird durch ein spezialisiertes Unternehmen vorgenommen, da jeder Brunnen, bzw. jedes Gelände, andere Kriterien aufweist.

Construction d’un puits

Wenn alle Parameter festgelegt sind, kann die Arbeit des Brunnenbauers beginnen. Er fängt damit an, ohne genau zu wissen was er antreffen wird. Um beispielsweise einen grossen Felsbrocken wegzuschaffen, kann es Tage dauern. Die Grabung in sandigem Grund geht schneller voran als in Laterit (Gesteinart, welche in Senegal häufig vorkommt). Je tiefer die Grabung, umso wichtiger werden Stützmauern. Die Wände werden direkt betoniert indem sog. „Schächte“ eingesetzt werden. Die Schächte bestehen aus Schlauchstücken von der Grösse des Brunnendurchmessers. Der Brunnenbauer bereitet diese in Handarbeit vor.

Construction d’un puits

Allmählich und unter Anwendung verschiedener Techniken erreicht der Brunnenbauer das Grundwasser. Das Wasser sickert nun langsam durch. Die Füsse im Wasser gräbt der Brunnenbauer weiter bis er die – nach seinem Ermessen – richtige Schachttiefe erlangt hat.

Construction d’un puits

Nun beginnen die Fertigstellungsarbeiten. Zuerst wird das (Schacht-)Filterstück gesetzt. Dieses Schachtstück wird gelocht und weist einen Durchmesser von ca. 50 cm auf. Eine Krone mit ca. 25 cm Durchmesser wird zwischen Wand und Schachtstück angebracht und mit Kies gefüllt. Der Splitt dient so als Filter. Danach wird ein Arm installiert, der es erlaubt, Wasser zu schöpfen oder zu pumpen.

Um mit einer einfachen Saugpumpe zu schöpfen, darf der Brunnen nicht mehr als 10 Meter tief sein wegen des atmosphärischen Drucks. Ausgefeiltere Pumpsysteme existieren wohl, sind jedoch zu kostspielig.

Wichtig zu erwähnen ist, dass der Brunnen während der Trockenzeit gebaut werden muss, wenn der Grundwasserpegel am tiefsten steht.

John

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